Powder Special 2016

Wir lieben Powder – und wir sind alle harte Diven, die unter dem Vorwand des kreativen Ansatzes das eigene Ego feiern. Dementsprechend wurde in der Vorbereitungsphase dieser Sonderausgabe des Pleasure Snow- board Magazins ordentlich gestritten. Natürlich. Wie ... was ... der Typ ist doch total scheiße?! Was deeeerrrrr ... auf gar keinen Fall. Doch, genau so muss das sein. Mit deinen lauwarmen Kurven, bla bla bla und so weiter und so fort. Jeder von uns hat seine eigene Meinung davon, wie Snowboarding im Powder auszusehen hat.

Dem einen bringt ein Tag lang Cheesewegdes bauen, um diesen dann erst tags darauf zu springen, mehr, als heute selber eine Line zu fahren. Der andere geht am liebsten mit Skifahrern auf den Berg, weil die andere Lines fahren und dementsprechend mehr unverspurte Runs für ihn selber bleiben. Manch einer will einfach nur ein bisschen weichen Schnee jibben und pfeift auf Material für extremes Gelände. Und natürlich ist jeder der Meinung, dass eigene Bild von Snowboarding im Powder jede wichtige Seite des Magazins bestimmen sollten ... also faktisch jede Seite.

Dementsprechend breit ist das Powder Special inhaltlich aufgestellt. Jede Seite wurde diskutiert, jede Möglichkeit, im tiefen Schnee Spaß zu haben, besprochen und adäquat kuratiert. Krieg und Grabenkampf beim Anblick des Heftplans, junge Männer in Extremsituationen, nur noch am Leben gehalten vom Traum, endlich wieder selber auf den Berg und in den Powder zu kommen – auch wenn unsere Arbeitsverträge derartiges natürlich nicht vorsehen. Ein Blutbad nach Maßstab einer Welt, die First World Problems nicht nur kennt, sondern sie ebenso intensiv als falsch anprangert, wie sie sie lebt. Und so auch wir. Selten waren wir uns selbst näher. Fegefeuer der Eitelkeiten, entfacht über den Traum von tiefem, kalten Schnee.

Umso unerwarteter verlief die Diskussion zum Cover dieser Ausgabe. Zustimmung, Übereinstimmung, man möchte fast schon von einem Konkordat sprechen. Absolut einstimmige Zufriedenheit über den Blick an einer Nose vorbei, hinein in eine Winterlandschaft, die dem Spieltrieb förderliche Geländeformen unter einer dicken Decke Schnee zeigt. Die magischen Momente, die man im Powder erlebt, die Absage an das Zeitgefühl und damit auch die Welt, die unseren Alltag bestimmt, all das vereint in einem Bild. Dieses Cover macht ein Statement, dass nicht auf schönes Wetter und Helikopter angewiesen ist, sich aber trotzdem jedem Snowboarder sofort erschließt, egal auf welche Art man am liebsten Powder fährt: Drop in!

Inhalt

132 Seiten
Lofoten Travel Story
Blake Paul Interview
Chamonix-treme
John Jackson Portrait
Bryan Fox Interview
Mysterium Arlberg
Jeremy Jensen Interview
Surfy Setups
John "JG" Gerndt Interview
Splitboarding