Influencers: Scott Stevens

Portrait
Tassilo Hager
Daniel Tengs
Erschienen in
Pleasure 121
Stefan Götschl

Influencers: Scott Stevens

Als Scott Stevens 2003 einen Amateur-Video-Contest der damals sehr einflussreichen Videoproduktion Robot Food gewann, brachte dies für ihn den entscheidenden Stein ins Rollen. Er wurde kurz darauf zur Super Park Session eingeladen und verbrachte dort Zeit mit Super Rookies wie dem damals noch sehr jungen Jed Anderson. Im nächsten Sommer arbeitete Scott als Shaper am Mt. Hood für das High Cascade Summer Camp, wo er Jesse Burtner kennenlernte. Jesse war so begeistert von Scotts Riding, dass er ihn für sein Videoprojekt Think Thank gewinnen wollte. Durch den Einfluss von Fahrern wie Johnny Miller, Gus Engle und Sean Genovese entwickelte sich Scottys sehr eigenwillige Art zu Snowboarden. Die „Think Thank“-Filme der kommenden Winter sorgten dafür, dass seine Sichtbarkeit schlagartig zunahm. Neben seiner sympathischen Art begründet vor allem seine Herangehensweise an das Thema Snowboarden einen Erfolg. Er hat einen Weg gefunden, neue Tricks zu kreieren, die nicht automatisch gefährlicher, höher oder weiter sein müssen. Von sich selbst behauptet er, nicht besonders talentiert zu sein und trotzdem einen Weg gefunden zu haben, seinen Traum als Pro-Snowboarder leben zu können

Progression zeichnet sich im Falle von Scott Stevens nicht durch athletische Leistungen, sondern durch kreative, ja oftmals gar abstrakte Neuinterpretation der Dinge, die mit einem Snowboard möglich sind. Es gilt hier „mit“ zu betonen, denn im klassischen Sinne „auf“ dem Snowboard befindet sich Scott eigentlich kaum. Ihn mit beiden Beinen fest in der Bindung vorzufinden ist eine absolute Seltenheit, meistens ist, wenn überhaupt, nur ein Fuß angeschnallt, ob die Bindung selbst in diesem Falle aber richtig fest mit dem Board verbunden sein muss ist eine andere Frage.

I’m your ultimate snowboard fanatic and I don't think I was ever supposed to be a pro rider, but I've always wanted it! Sometimes it's stressfull, at the same time it's the best life I could wish for!

Scott Stevens’ Popularität schlägt sich heute in der Tatsache nieder, dass es wohl kaum ein Produkt gibt, das sich nicht besser dadurch verkauft, weil sein Name darauf steht. Wahrscheinlich gibt und gab es im Snowboard-Business noch nie zuvor jemanden, der so viele Signature-Products hatte wie er. Neben dem klassischen Promodel-Board gibt es -Bindungen, -Boots, -Jacken, -Hosen, -Goggles, -Beanies, -Sneaker und vieles mehr. Bei der Wahl seiner Sponsoren war ihm Sicherheit stets wichtiger als das große Geld, weshalb er lieber einen Fünfjahresvertrag unterschreibt, als jedes Jahr nachzuverhandeln um den letzten Cent rauszupressen. Scott ist bis heute sicher nicht der bekannteste Snowboarder der Welt, mit hoher Wahrscheinlichkeit ist er aber einer der Beliebtesten.

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