Red Gerard

Portrait
Malachi Gerard
Erschienen in
Pleasure 131
Eileen Broadhead

Red Gerard

Am 11. Februar 2018 gewann Red Gerard Gold im Slopestyle-Finale in Pyeongchang. Olympisches Edelmetall bringt Aufmerksamkeit mit sich, so auch für Red Gerard. Doch wer ist der mittlerweile 18 Jahre alte, 1,65 Meter große und (geschätzt) 36 Kilo schwere amerikanische Burton-Fahrer eigentlich? Reds Bruder Malachi wirft für uns einen Blick in die Vergangenheit.

"Unsere Eltern hatten früher eine kleine Cabin im westlichen New York. Wir wuchsen in Ohio auf, verbrachten jedoch die Ferien meist in der Hütte. Von der Veranda führte ein Hügel hinunter zu einem kleinen Weiher. Wir Kinder waren mit unseren Boards meist draußen und bauten Jumps. Unsere Eltern, Tanten und Onkel beobachteten uns durch die Fenster aus dem Inneren der Hütte. So machten wir unsere ersten Snowboard-Erfahrungen – und waren sofort süchtig. Als Red sieben Jahre alt war, zogen wir nach Colorado. Regelmäßig zu snowboarden war dort natürlich wesentlich leichter. Neben Brendan und Trevor war auch Red immer mit am Berg. Er war unser kleiner Bruder, gab aber schon damals schon immer so lange Gas, bis er auf seinem Arsch landete."

Red Gerard
Darcy Bacha

"Innerhalb eines Monates zerlegte er schon etliche Features. Eine Saison später war er schon auf dem gleichen Level wie ich, und das obwohl fünf Jahre zwischen uns liegen. Wir hatten eine Menge Spaß in den Snowparks rund um Breckenridge, Keystone und dem jetzigen Woodward. Die damaligen Jumps kamen uns gigantisch groß vor und jeder Trick war ein einziger Adrenalinrausch. Wir pushten uns alle gegenseitig, machten Fortschritte mit jedem Run durch die Kicker- oder Rail-Line. Im Alter von neun Jahren hatte mich Red plötzlich überholt. Wenn er seine Tricks nicht gerade beim ersten Versuch stompte, landete er sie auf jeden Fall schneller als ich. 720s lernte er mit sieben Jahren, nun waren 900s an der Reihe. Es ist schon ein ungewöhnlicher Anblick, wenn ein neunjähriger Knirps 9er im Park steht. Für Red schien all das aber nie sonderlich schwierig zu sein. Alles sah vollkommen mühelos aus. Als ich damals meiner Mutter erzählte, dass Reds Snowboarden irgendwie verrückt sei, hat sie erstmal mit den Augen gerollt: „Großartig, noch eine Snowboardratte“, hat sie sich wahrscheinlich gedacht. Jedoch wurde auch ihr schnell klar, dass Red anders war. Er war hauptsächlich mit unserem Bruder Brendan und dessen Freunden unterwegs. Sie alle haben sein Snowboarden sehr gepusht, ihm gezeigt, wie man Front- und Backflips und zahlreiche weitere Tricks landet. Sein Fortschritt war unglaublich. Trotzdem haben wir damals eigentlich nie viel darüber nachgedacht. Wir hatten einen Riesenspaß und fanden Red und sein Snowboarden einfach extrem unterhaltsam. Pro werden, mit Snowboarden Geld verdienen … über diese Themen wurde nie wirklich viel nachgedacht. Seine Brüder und ein Großteil unserer Familie haben Snowboarden gelebt. Spaß war stets die größte Motivation hinter Reds Snowboarden." 

Red Gerard
Dean 'Blotto' Gray

Mehr zu Reds Kindheit, seinen Vorbildern und wie das mit der Olympiade war, lest ihr in der Ausgabe 131. Habt ihr nicht? Skandal! Dann besser direkt hier bestellen oder – noch viel besser – Abo abschließen oder Online abonnieren, Prämie absahnen und nie mehr eine Ausgabe verpassen.