jg and son burton built on boards stowe dean blotto gray

Built on Boards: Burtons John "JG" Gerndt

Interview
Stefan Götschl
Dean 'Blotto' Gray
Stowe
Erschienen in
Product Special 2019/20
Stefan Götschl

Built on Boards: Burtons John "JG" Gerndt

Dieses Interview erschien original im Pleasure Product Special 2019/20. Direkt hier bestellen, digital lesen oder – noch besser – Abo abschließen, Geld sparen und Prämie absahnen.

John Gerndt aka JG ist eine Institution bei Burton Snowboards. Er startete als Teamrider, bekam eine Festanstellung und ist mittlerweile im Prüfungs- bzw. Vermarktungsbereich für Hardgoods, und das innerhalb der „Global Product Group“ als „Senior Field Testing Coordinator“. Was das genau heißt, erzählt er uns im Interview.

John, du arbeitest seit 1987 für Burton. Seitdem hat sich einiges verändert.
Ja, definitiv. Ich bin mittlerweile Senior Field Testing Coordinator und arbeite mit Ingenieuren, Produktleitern, Team­fahrern, Testfahren, dem Vertrieb, Marketing, Händlern und Konsu­menten. Außerdem helfe ich noch beim Designen und Testen, um die bestmöglichen Produkte auf den Markt zu bringen. Hört sich nach viel Arbeit an, ist es auch.

Du bist unter anderem auch für das revolutionäre 2002er Fish verantwortlich. Was war deine ursprüngliche Idee hinter dem Shape?
Damals war ich viel surfen, unter anderem mit Terje Håkonsen. Uns fiel auf, dass ältere Boards wesentlich besser im Powder performen, als die damalig aktuellen Bretter. Also inspi­zierten wie diese älteren Boards: Wie sah der Shape aus, die Länge von Nose und Tail, wo befand sich der Stance in Richtung Tail. Wir bemerkten, dass die alten Boards einem Surfboard ähnelten und Taper hatten, also eine breitere Nose als Tail. In dieser Zeit fuhren viele Fahrer im Powder auch automatisch längere Boards, dementsprechend brannte ihnen der hintere Fuß. Das Fish war deshalb kürzer als die damals üblichen Powder­-Alltagsbretter. Dadurch war das Brennen im hinteren Oberschenkel eliminiert. Gleichzeitig wurde das Fahrgefühl bei Turns und Landungen ausgeglichener.

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Das erste Fish hatte für damalige Verhältnisse beispiellose 30 Millimeter Taper.
Du hast Recht, das Fish hat die Taper-­Revolution eingeleitet. Nicht nur im Powder. Auch was Turns angeht und wie lange man diese halten kann. Unterschiedlich viel Taper kann die Charakteristik eines Shapes ausmachen. Die Länge von Nose und Tail ist auch wichtig. Am bedeutsamsten ist aber wahrscheinlich der Flex eines Boards.

Wie hat sich das Fish über die Jahre entwickelt?
Anfangs gab es das Fish in einer Länge (156) und zwei verschiedenen Flex­-Vari­anten: eine weichere und eine steifere. Die Theorie dahinter war seiner Zeit weit voraus. Im Laufe der Jahre bekam das Fish noch mehr Taper, wir verän­derten den Tail­Shape, die Sidewall­ Konstruktion, Längen, brachten eine Splitboard­Version heraus, das Mystery Fish und bald kommt noch das Fish 3D. Das Malolo basiert ebenfalls auf dem Fish Shape. Auch wenn es nicht groß kommuniziert wurde ist das Fahrgefühl Jahr für Jahr mit feinen Veränderungen verbessert worden.

Das Fish funktioniert auch hervorragend auf der Piste. Was sind für dich die wichtigsten Eigenschaften, um ein gutes All-Terrain-Snowboard jeden Tag in der Saison fahren zu können?
Das hängt natürlich vom Fahrer und dessen Vorlieben ab. Ich sehe aber immer wieder Snowboarder, die täglich auf ihrem Fish unterwegs sind. Heutzu­tage eignen sich so viele gute Boards als „Daily Driver“. Für mich persönlich ist muss es ein kurzes, eher schmales Brett sein, das sich leicht drehen lässt, nicht viel Kraft verlangt und locker durch Neuschnee auf einem Trail oder in den Bäumen fährt. Außerdem will ich damit Fakie fahren. Taper ist ebenfalls ein Muss, auch wenn es nur 10 Millime­ter in einem Directional sind.

john jg gerndt burton built on boards stowe dean blotto gray
John Gerndt
Dean 'Blotto' Gray
Stowe
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John Gerndt
Dean 'Blotto' Gray
Stowe
John Gerndt
Dean 'Blotto' Gray
Stowe

Welche Entwicklungen in Sachen Board-Shaping begeistern dich?
Aktuell sind es Powsurfer; Boards, die ohne Bindung gefahren werden. Diese Shapes mit 3D­-geformten ­Features zu entwickeln ist anders und deshalb sehr bereichernd. Es ist wie Surfen, bloß auf Schnee. Mit dem Throwback, dem neuen Backseat Driver und dem Reso­nator hat Burton eine große Auswahl für alle Surfer da draußen. Außerdem arbeite ich gerade an einem neuen Boot und kann es nicht abwarten, ihn diese Saison zu testen und schnellst­ möglich auf den Markt zu bringen.

Letzte Frage: Wird es jemals ein „ultimatives“ Snowboard geben?
Das Mystery Fish ist nahe dran.

Mehr von John "JG" Gerndt gibt's auf Instagram. Gleiches gilt natürlich für unsere Freunde von Burton Snowboards. Noch mehr neue Produkte? Gibt's im Pleasure Product Special 2019/20. Direkt hier bestellen, digital lesen oder – noch besser – Abo abschließen, Geld sparen und Prämie absahnen.

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