Service: Product Special 19

Service
Valerie Schlieper
Erschienen in
Product Special 2018/19
Eileen Broadhead

Service: Product Special 19

Wir sind mal wieder im ersten Jahr nach Olympia. Snowboarden war in der Glotze, theoretisch sind die Pisten in dieser Saison voll mit neuen Boards. Theoretisch ist das seit Nagano ’98 bereits zum fünften Mal so. Snowboarden ist alt geworden, Sales und Marketing inzwischen routiniert und alle vier Jahre aus dem Häuschen – und trotzdem: Wir finden Snowboarden noch immer absolut überragend.

Wenn man als Snowboarder die 25-Jahre-Marke passiert, fängt man an, „die Sätze“ zu hören. „Finde ich super, dass dir das immer noch so gefällt“ ist positiv formuliert. „Ist das nicht was für Kinder“ als stumpfer Diss durchaus auch drin. So oder so: diese Sätze sind letztendlich immer mit einer bestimmten Frage hinterlegt: „Warum gefällt dir das noch so gut?“

Die 25-Jahres-Marke habe ich schon lange passiert. Ich habe inzwischen meinen 25. Winter Snowboarden hinter mir. Auch die Zahl ist mir ziemlich wurscht, denn 25 Winter hintereinander eine bessere Zeit auf dem Berg als im Tal gehabt zu haben, ist eigentlich keine Leistung, sondern ein No-Brainer. Was mir an Snowboarden heute wie damals wahnsinnig taugt, ist, dass es „meines“ ist.

Nach jeder absolvierten Saison ist mir klarer, was ich auf einem Snowboard zukünftig gut können möchte. Und obwohl die Olympischen Spiele im Fernsehen sehr präsent waren, hat meine Zukunft mit Olympia überhaupt nichts zu tun. Was, und das gebe ich gerne zu, mit Sicherheit auch daran liegt, dass ich heute nicht mehr den Mut und die Knie habe, um mich auch nur ansatzweise an dem zu probieren, was gutes Snowboarden gerade laut TV ist. 

Valerie Schlieper

Dafür habe ich eine Vorstellung von einer Line, die ich fahren will, und wie diese aussehen soll – und niemand sonst sieht diese Line. Was übrigens auch damit zu tun hat, dass die Line nur sehr selten etwas mit objektiv gutem Snowboarden zu tun hat. Um Objektivität geht es aber so oder so nicht. Denn die hat sich in den letzten Jahren viel zu sehr darüber definiert, ob etwas gut auf Foto oder Film ausschaut. Stichwort „Stop Turn“ für fetten Spray… 

Ich schnalle aber in erster Linie nicht für irgendjemandes Kamera an, sondern für mich. Es geht um deinen subjektiven Spaß am Snowboarden. Und als „alter“ Snowboarder habe ich einfach den Vorteil, dass ich die über die Jahre gelernt habe, was „meines“ ist. Was für mich funktioniert und wie ich am Berg meinen Spaß haben kann. Und das ermöglicht mir letztendlich immer das Brett, dass ich unter den Füßen haben. Wenn ich das also alles mal in einem Satz zusammenfassen würde, dann diesem: 

Das Board macht den Snowboarder - deswegen soll es machen was ich will. 

So einfach ist es. Oder so schwer – das liegt definitionsgemäß am Brett. Und damit auch ein Pfund, wenn man sich an die Gestaltung des Product Specials macht. Schließlich ist es unser Anspruch, dass ihr am Ende auf einem Board steht, mit dem ihr eure Vision von Snowboarden zu eurer persönlichen und feinen, kleinen Winterrealität machen könnt. Das Board macht Snowboarderin und Snowboarder –und damit auch die Szene, in der wir uns bewegen. Aus was also machst du dein Snowboarden?

Valerie Schlieper

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