Cover Story: Pleasure 128, The Great Escape

Cover Story
Stefan Götschl
Jerome Tanon
Kirgistan
Erschienen in
Pleasure 128
Stefan Götschl

Cover Story: Pleasure 128, The Great Escape

Es gibt unzählige Snowboard-Fotografen. Viele sind gut, der ein oder andere sogar sehr gut. Die Kunst ist es jedoch, als Fotograf aus der Masse herauszustechen. Durch die eigene Fotografie Snowboarden so zu transportieren, dass es einen augenblicklichen Wiedererkennungswert hat. Jérôme Tanon hat genau das geschafft. In einer digitalen Welt hat er sich dazu entschieden, Snowboarden analog zu dokumentieren. Eine Entscheidung, die nicht nur Eier erfordert, sondern zudem auch weitaus zeitintensiver und (auf Lange Sicht) auch kostspieliger ist. Der Franzose nimmt diese Herausforderungen jedoch gerne auf sich. Anstatt des digitalen Daten-Dschungels bevorzugt er den langsamen, oft umständlichen Weg und teilweise altmodischen Prozess der Fotografie und allem, was damit zusammenhängt. Das Ergebnis sind zeitlose Bilder, die Snowboarden und Jérômes Sicht der Dinge dokumentieren und so auch seit gut sechs Jahren die Seiten des Pleasure Snowboard Magazins zieren. Neben seiner Fotografie ist Jérôme auch für seinen Film The Eternal Beauty of Snowboarding bekannt, den er im vergangenen Winter auf YouTube lud und der bis dato knapp 900.000 mal aufgerufen wurde. Darin dokumentiert er mit einem kleinen Sony-Camcorder (meist platziert auf seiner massiven Mittelformatkamera) das Leben professioneller Snowboarder. Extrem unterhaltsam, voller Klischees, brutal ehrlich und gerade deshalb so genial. Wir hoffen, Jérômes Arbeit noch viele weitere Jahre in Pleasure sehen zu dürfen und sind stoked, dass er für diese Ausgabe nicht nur das Cover, sondern auch den Bericht über seinen letztjährigen Trip nach Kirgisistan (siehe Seite 62) beigesteuert hat.

Dieses eher spezielle Foto entstand während unseres Trips nach Kirgisistan. Um den Gipfel zu erreichen, mussten wir ganze zwei Stunden reiten. Mir war von Anfang an klar, dass es schwierig sein würde, die Pferde richtig zu koordinieren, um die passenden Fotos zu bekommen. Die Tiere waren ziemlich wild und unsere Fahrer – Toni Kerkelä, Niels Schack und Sparrow Knox – nicht gerade die Vorzeigereiter. Um stets bereit zu sein, im richtigen Moment abzudrücken, hatte ich meine schwere Pentax 6×7 Mittelformat-Kamera deshalb ununterbrochen um den Hals hängen. Den richtigen Winkel zu finden, stellte sich aber als große Herausforderung dar. Ich musste meinen Hengst durch tiefen Powder lenken. Oben angekommen nahm der Bauer seine Tiere wieder selbst an die Leine und führte sie in Richtung Tal. Wir hingegen schnallten uns die Boards an und hatten eine unvergessliche Line vor uns. Wer braucht schon Sleds, wenn man auch Pferde haben kann? Ich will nie wieder sledden!

– Jerome Tanon

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Prints und weitere Infos gibt's auf www.jerometanon.com