Eco Re$orts: As Green as it Gets

Focus
Anke Eberhardt
Stefan Götschl

Eco Re$orts: As Green as it Gets

Immer mehr Skigebiete erkennen, dass gerade sie etwas gegen grüne Wiesen im Winter unternehmen müssen. Wirklich erfolgreich sind damit aber nur die Resorts, die Umweltschutz nicht aufgrund des guten Gewissens betreiben, sondern ihn zum Geschäftsmodell machen. Gut so! Denn Uneigennützigkeit überzeugt den Menschen schließlich verdammt selten. Ein Powder-Plädoyer für grüne Geschäftemacherei.

Eigentlich müsste der Kampf gegen den Klimawandel aus reinem Egoismus bei einem jeden Bergbahnenbetreiber ganz oben auf der Agenda stehen: Die Gletscher schrumpfen, an Weihnachten wird gewandert, das Geschäft schmilzt quasi vor der Nase davon. Während es die Bekleidungsindustrie in den letzten zwanzig Jahren von ollen Jutebeuteln und kratzigen Rollkragenpullovern zu durchaus tragbaren Designs geschafft hat, die bei nachhaltiger Produktion sowohl optisch als auch funktional mithalten können, scheinen die meisten Skigebiete aber erst langsam in die Eco-Puschen zu kommen.

Nun ist man als Printmagazin, das per Definition auf der Abholzung von Rohstoffen basiert, natürlich nicht in der besten Lage, um den grünen Zeigefinger zu erheben. Aber vielleicht ist besagter Zeigefinger ja genau das Problem! Müsste man nicht vom ursprünglichen Motto „Umweltschutz betreibt man wegen des guten Zwecks“ und „Am Ende profitieren wir alle davon, wenn die Welt nicht kollabiert“ wegkommen und den Schritt machen zu „Mit Umweltschutz kann man Geld verdienen“?

Weg mit dem guten Zweck, her mit dem Profit

Denn wenn man ganz ehrlich ist, zeichnet sich die Spezies Mensch nicht vorrangig dadurch aus, dass sie sich durch Dinge wie Verstand, Mitgefühl oder Großzügigkeit leiten lässt, wenn doch auch Profit, Gier und Eigennutz zu haben sind. Wenn also der Kapitalismus gegenüber dem Altruismus die überzeugenderen Argumente hat – warum ihn dann nicht für die Umwelt argumentieren lassen? Ein Skigebiet ist schließlich ein Unternehmen wie jedes Andere. Warum sollte Nachhaltigkeit nur ein Thema für Gutmenschen und Heile-Welt-Visionen sein, wenn es auch eines für Geschäftsleute und die Businesswelt sein kann – und damit mehr Chancen auf Erfolg hat? 

Aspen
Aspen
Aspen
Aspen
Aspen
Aspen

Tatsächlich sind die Gebiete, die Umweltschutz als Teil ihres Geschäftsmodells verankert haben, genau jene, die heute „schon“ respektable Ergebnisse vorweisen können. In Nordamerika gilt Aspen Snowmass als vorbildlich. In Colorado startete man bereits Mitte der Neunziger ein Nachhaltigkeitsprogramm, das nicht nur ehrenhafte Ideen beinhaltete, sondern immer auch die Dollars im Blick hatte. Ein „wertebasiertes Geschäftsmodell“ im Firmensprech, die Einrichtung eines eigenen Umweltschutzdepartments und verbindliche Richtlinien inklusive. Das war weltweit eine Premiere. „Unser wirtschaftlicher Erfolg hängt unmittelbar von der Umwelt ab“, erklärt Matthew Hamilton, Aspens Sustainability Director. 2016 war global das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In den letzten 25 Jahren sind die Temperaturen in Aspen um 2 Grad gestiegen, es gibt einen ganzen Monat weniger Tage mit Frost als 1980. „Wenn es so weitergeht, können wir unsere 3.500 Mitarbeiter langfristig nicht mehr beschäftigen. Das betrifft Restaurants, Hotels, Geschäfte oder Baufirmen gleichermaßen. Der Klimawandel ist eine aktuelle und ernstzunehmende Gefahr für die Wirtschaft in den Bergen weltweit“, fasst es Hamilton zusammen. Laut der amerikanischen Outdoor Industry Association nimmt die Freizeitindustrie jährlich 646 Milliarden US Dollar ein und schafft 6,1 Millionen Arbeitsplätze – allein in Colorado arbeiten 48.000 Menschen nur für die Skibetriebe.

Dass in Bergregionen die meisten Menschen vom Tourismus leben, ist nicht nur in Nordamerika so. „Würden wir keinen Wintersport betreiben, hätte der Großteil der Leute hier keine Arbeit mehr“, bestätigt auch Reto Fry, Umwelt- und Nachhaltigkeitsverantwortlicher der Weissen Arena Gruppe im schweizerischen Flims, Laax, Falera. „75% des Umsatzes werden in den Wintermonaten erwirtschaftet und wir haben außerdem eine Verpflichtung gegenüber den Aktionären. Unser System funktioniert nun einmal so, das können wir nicht ändern. Und solange man mit Geld bezahlt, wird es die entscheidende Rolle spielen.“ Dass harte Fakten auch bei Umweltambitionen das letzte Wort haben, musste man auch in Laax erst lernen. Seit 2012 gibt es das Umwelt- und Energiekonzept „Greenstyle“, das Laax zum ersten selbstversorgenden Wintersportgebiet der Welt machen soll (vom Berkshire East Resort in Massachusetts mal abgesehen, das angibt, diesen Titel schon erreicht zu haben – wo aber auch nur drei Lifte gibt). Ziel der Weissen Arena Gruppe ist, den gesamten Energieverbrauch durch erneuerbare Energien abzudecken, CO2-Emissionen zu reduzieren, Abfall zu vermeiden und zu recyceln, nachhaltiges Baumaterial zu verwenden, Wild, Wasser und Pflanzen zu schützen und lokale Lebensmittel gibt es als Sahnehäubchen noch oben drauf. Dass all das überhaupt erreichbar erscheint, lag vor allem daran, dass das Projekt von einer ehrenwerten Idee zu einem Geschäftsmodell weiterentwickelt wurde.

Ohne Geld keine Unterstützer ...
... ohne Unterstützer kein Umweltschutz

„Der größte Fehler beim ersten Konzept war, dass wir uns in Geschäftsbereiche eingemischt haben, ohne die Verantwortlichen einzubinden“, gesteht Reto Fry. „Diese Leute stehen unter immensem Kostendruck – und dann kommen wir und fordern plötzlich nachhaltige Maßnahmen. Aber so etwas kann nur funktionieren, wenn man wirtschaftlich an die Sache herangeht. Deswegen haben wir die Projekte, die am lukrativsten für die Firma sind, als erstes umgesetzt.“ Das war in Laax vor allem die Energieeffizienz. Wer weniger verbraucht, hat weniger Kosten – klar. Und wer seine Energie selbst produziert, ist weniger abhängig von Preisschwankungen. „Unser Strombedarf ist jetzt schon zu 100% aus CO2-neutraler Wasserkraft und eigenen Solaranlagen am Berg wie zum Beispiel an der Talstation Alp Sogn Martin oder der Zehnergondelbahn La Siala abgedeckt“, so Reto Fry. Hier ersetzt die Photovoltaikanlage schlichtweg die äußere Gebäudehülle (die man ja ohnehin gebraucht hätte) und wurde von den eigenen Mitarbeitern installiert, was die Anlage wirtschaftlich macht. Das überzeugt auch Geschäftsleute, für die Umweltschutz per se keine Herzensangelegenheit ist.

Es ist natürlich nicht so, als wäre der Zusammenhang zwischen Gewinn und Erfolg nicht auch in Sachen Umweltschutz bekannt. Das sogenannte „Nachhaltigkeitsdreieck“, das schon Mitte der Neunziger entwickelt wurde, besagt, dass nur funktioniert, was Ökonomie, Ökologie und Soziales ins Gleichgewicht bringt. Man kann die Umwelt folglich als so wichtig erachten wie man will – wenn die Leute kein Geld verdienen, wird sie das Nachsehen haben. Macht man aber sogar Gewinn mit Umweltschutz, ist die Hoffnung wirklich grün.

Im kanadischen Whistler werden zum Beispiel respektable schwarze Zahlen mit grüner Energie geschrieben: Eine Million Dollar werden jährlich mit dem lokalen Eco-Programm eingespart. „Das Meiste sparen wir durch Energiesparmaßnahmen“, erklärt Arthur De Jong, Mountain Planning und Environmental Resource Manager von Whistler Blackcomb. „Ohne technische und nutzungsbedingte Veränderungen hätten wir 22% mehr Ausgaben. Wir reduzieren unseren Co2-Fußabruck sogar obwohl wir expandieren. Die Umwelt ist unser Geschäftsmodell.“

Whistler
Geld ausgeben, um Geld zu verdienen

Natürlich gibt es selten Gewinn ohne Investitionen. In Aspen wurden beispielsweise 5,5 Millionen Dollar ausgegeben, um die ohnehin austretenden Methangase einer Kohlemine nutzbar zu machen. 40% der Energie in den USA wird durch Kohle geliefert, das beim Abbau freigesetzte Abfallprodukt Methan ist sogar 25 mal schädlicher – wenn es nicht verbrannt wird. Genau das tut die Aspen Skiing Company nun und deckt dadurch ihren gesamten Energiebedarf: 24 Millionen Kilowattstunden, während der Co2-Ausstoß gedrittelt wurde. „Dass eine Kohlemine und ein Skigebiet zusammenarbeiten, ist natürlich ungewöhnlich“, so Matthew Hamilton von Aspen Snowmass. „Aber es zeigt, was möglich ist, wenn man ein gemeinsames Interesse hat, von dem alle profitieren.“

Auch in Laax denkt man in großen Dimensionen. Neben Wasserkraft und Solarpanels an den Liftanlagen, effektiveren Liften und Hybridpistenraupen ist das ambitionierteste Projekt der Schweizer ein Windpark auf dem Vorabgletscher, der Strom für 5000 Haushalte produzieren könnte. Das wäre mehr als Flims, Laax und Falera zusammen benötigen und würde auch den zukünftigen Bedarf für Elektromobilität und elektrisch betriebene Wärmepumpen abdecken. Es wäre aber auch der höchste Windpark der Welt und hat daher entsprechende Herausforderungen zu meistern. „Wind hat es genug, aber auch extreme Wetterbedingungen“, weiß Reto Fry. Auf dem Vorab ist es extrem kalt und nass, Reparaturen kann man im Winter eigentlich nicht durchführen, wenn Kräne benötigt werden. Aufgrund ihrer Lage sehen sich Skigebiete generell anderen Herausforderungen ausgesetzt, auch was die Nutzung von neuen Technologien anbelangt. „Pistenmaschinen werden wahrscheinlich die letzten Fahrzeuge sein, die es elektrisch gibt. Denn bei Minus 30 Grad bräuchte es einen Riesenakku“, erklärt Reto Fry. „Wobei es cool wäre: man könnte sie tagsüber mit Solarstrom aufladen und nachts fahren sie.“

Bestehende Ölheizungen werden in der Weissen Arena gerade Schritt für Schritt mit erneuerbaren Energieträgern ersetzt, gerade bei entlegenen Locations auf dem Berg, die nur mit der Bahn erreichbar sind, ist das aber nicht immer einfach. Holz oder Pellets (womit beispielsweise das Rocksresort geheizt wird), sind eine gute Alternative, müssen aber ebenso wie Öl im Sommer mit Lastwagen herantransportiert werden und es braucht riesige Lagerräume. Stattdessen wird nun auf elektrisch betriebene Luft/Wasser-Wärmepumpen gesetzt, da sie weder Transport noch Lagerräume benötigen, doch bei hohen Minustemperaturen sind sie schon nicht mehr so effizient. Beim Neubau hat man hingegen bessere Voraussetzungen. Dann sind sogar Plus-Energiehäuser möglich. Also Gebäude, die mehr Energie produzieren, als sie verbrauchen. Wenn die Laaxer Bergstation Crap Sogn Gion einmal renoviert wird, ist dies das Ziel.

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Selber schuld? Oder: Erst zerstören, dann reparieren?

Nun ist natürlich grundsätzlich die Frage, ob ein umweltfreundliches Skigebiet nicht (Achtung: Fremdwort) ein Oxymoron, also ein Widerspruch in sich ist. Ob also die Betreiber nicht selbst für den Schaden verantwortlich sind, den sie nun zu beheben versuchen. Denn am besten ginge es der Natur schließlich, wenn es überhaupt keine Skigebiete gäbe. In Laax sieht man das pragmatisch – zum Glück, denn wer von uns wollte schon unfreiwillig nur noch Splitboardtouren machen? „Man kann Wintersport nachhaltig betreiben, oder man kann ihn nicht nachhaltig betreiben“, so Reto Fry. „dass er aber betrieben wird, lässt sich nicht ändern. Wir können die Zeit nicht zurückdrehen, aber mit den heutigen Konzepten und Maßnahmen ist der Schaden an der Natur sehr gering. Sonst müssten wir aufhören Pisten zu präparieren, die Lifte abstellen und alle wieder zu Fuß hochgehen lassen. Aber dann fahren die Leute einfach woanders hin.“

Ohnehin: die Leute. Neben all den konkreten Maßnahmen, die Skigebiete in Sachen Nachhaltigkeit treffen, steht eines ebenfalls im Businessplan: das Image. „Immer mehr Gäste legen Wert auf Naturverträglichkeit“, betont Arthur De Jong aus Whistler. „Das ist auch eine Möglichkeit, uns von anderen Tourismusgebieten abzuheben.“ Während man in Laax aus Angst vor Greenwashing-Vorwüfen am Anfang noch zurückhaltend war, die Greenstyle-Projekte öffentlich zu kommunizieren, und erst Ergebnisse vorweisen wollte, macht man diese inzwischen auch publik. Die Park-Shaper tragen einen „I am Pro Snow“-Patch auf ihren Jacken und Nicolas Müller wie Sina Candrian sind Botschafter für Greenstyle. „Es muss eine Kultur entstehen“, da ist sich Reto Fry sicher. „Die Leute müssen anfangen mitzumachen. Sowohl unsere Mitarbeiter als auch die Gäste.“ Mittlerweile ist auch Geschäftsführer Reto Gurtner, die treibende Kraft hinter Greenstyle, vom Hummer auf einen Tesla umgestiegen und es wird auch in Aktionen investiert, die wirtschaftlich nicht unbedingt zwingend sind. „Es gibt auch Dinge, die kein Geld bringen, für unsere Kommunikation aber wichtig sind“, erklärt Reto Fry. „Die Trinkbrunnen oder die Recyclingstationen werden nie wirtschaftlich sein. Aber Glaubwürdigkeit hat auch einen Wert!“

K wie Kaufentscheidung, K wie Kunde

Die Marktforschung ist schon seit Langem damit beschäftigt, Umweltbewusstsein in Verkaufszahlen widerzuspiegeln und den Einfluss von konsumierenden LOHAS (von Lifestyles of Health and Sustainability) zu messen. Laut Umfragen unter den Laaxer Gästen befürworten bis zu 80% nachhaltige Maßnahmen.

Gaudenz Danuser
Laax
Gaudenz Danuser
Laax

Wird der grüne Peter am Ende also doch wieder uns Endverbrauchern zugespielt? Wo man seine Turns macht und welches Gebiet man somit unterstützt, bleibt schließlich die Entscheidung eines jeden Einzelnen (die Abhängigkeit vom Kurs des Schweizer Franken mal abgesehen). Aber auch was das Engagement der Gäste anbelangt, sollte ein Resort wohl auf ähnlichen Pragmatismus setzen wie bei der Wirtschaftlichkeit. Denn der Durchschnittsurlauber findet es zwar prinzipiell gut, nachhaltig zu reisen – aber dafür Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen oder gar mehr bezahlen? Bewahre! Nur 30% der befragten Laaxer Gäste wären bereit, einen Ökoaufschlag auf die Lifttickets zu zahlen. Und wer von uns reist schon ausschließlich mit Bus und Bahn an den Berg, wenn ein fahrtüchtiges KFZ vorhanden ist, oder hat sich zuletzt eine Jacke mit der Begründung „hässlich aber umweltfreundlich“ gekauft? Eben. „Die Leute finden es gut, wenn man etwas macht“, so Reto Fry. „Aber Nachhaltigkeit entscheidet noch nicht darüber, ob man nach Laax oder anderswo hinfährt.“

Selbst Psychologen attestieren dem Klimawandel das entscheidende Problem, dass sich der Mensch (abgesehen vom neuen amerikanischen Präsidenten) zwar über dessen Folgen bewusst ist, die Auswirkungen aber noch nicht so direkt zu spüren sind, dass Beeinträchtigungen akzeptiert würden. Weise also, dass man in Laax sagt, man wolle niemanden umerziehen. „Erwachsenen Menschen etwas vorzuschreiben, ist nicht unsere Aufgabe“, so Reto Fry. „Aber wir können die Abläufe hier vor Ort beeinflussen, den Leuten einen nachhaltigen Urlaub bieten und sie motivieren, uns dabei zu unterstützen. Und wir glauben fest daran, dass das Thema in Zukunft immer wichtiger für die Kaufentscheidung werden wird.“ Skigebiete können also heute im großen Stil Verantwortung übernehmen, die wir im Kleinen noch nicht bereit sind zu stemmen – vorausgesetzt, das Geschäftsmodell trägt sich so lange, bis der Kunde nachzieht.

Und die Moral von der Geschicht’: Win-Win muss das Ziel sein

Am Ende steht und fällt nachhaltiger Wintersport folglich mit der Balance zwischen ehrenwertem Ziel und finanzieller Umsetzbarkeit. Eine mit Wasserkraft betriebene Schneekanone, die Energie und Kosten spart, ist zwar immer noch eine Schneekanone – aber eine, die vielleicht dafür sorgt, dass sie in Zukunft nicht mehr so oft zum Einsatz kommen muss. Das funktioniert allerdings nur, wenn die Kasse der Betreiber stimmt. Hört sich pragmatisch an – und ist es auch. Aber wer fährt nicht lieber pragmatischen Powder als ehrenwerten Kunstschnee? Eben.

Laax
Grüne Resorts für weiße Reisen

Aspen Snowmass (USA): Mitte der Neunziger war Aspen das erste Gebiet, das Umweltschutz zum Bestandteil des Business-Konzepts machte. Heute kooperiert die Aspen Skiing Company mit einer Kohlemiene und nutzt das Abfallprodukt Methan zur gesamten Energieversorgung – inklusive reduzierter CO2-Emissionen.

Whistler Blackcomb (CAN): 1.000.000 Dollar spart Whistler Blackcomb jährlich durch Umweltschutzmaßnahmen. Hauptsächlich durch Energiesparmaßnahmen. Das Gebiet verbraucht bereits 22% weniger Energie und produziert 70% weniger Müll.

Flims, Laax, Falera (CH): Bereits heute werden 100% des Energiebedarfs über Wasserkraft und Solarpanels gedeckt. Das nächste große Ziel: ein Windpark auf dem Vorab Gletscher, mit dem so viel Strom produziert würde, dass alle Gebäude und auch alle Fahrzeuge sauber versorgt werden könnten.

Lech (AT): Seit 2011 werden in Lech über 80% der benötigten Energie aus erneuerbarer Biomasse gewonnen. Pro Jahr werden so 7,75 Millionen Liter Heizöl und knapp 22.000 Tonnen CO2 eingespart. Die 15.000 Kilowattstunden Strom der Photovoltaikanlage an der Kriegerhornbahn werden ins öffentliche Stromnetz eingespeist.

Chamonix (FR): Bereits seit 2009 hat sich das Vallée Chamonix-Mont-Blanc freiwillige Klima- und Energieziele gesteckt. Als eines der wenigen französischen Gebiete verfügt es über eine direkte Zugverbindung – und die Benutzung von Zügen und Bussen ist für Gäste gratis.

Kaprun (A): Als erstes österreichisches Resort wurde Kaprun mit dem internationalen ISO 14001 Zertifikat für Umweltfreundlichkeit ausgezeichnet. Überschusswärme der Lifte wird dafür genutzt, um Gebäude zu heizen und Restaurants nutzen Solarpanels.

Davos (CH): Als erstes Alpengebiet hat Davos den Status einer „Energiestadt“ aufgrund von erneuerbaren Energien erhalten. Spätestens 2036 will Davos energieautark sein – also ausschließlich selbstversorgt wirtschaften. Zudem ist man dort Nummer Eins im konsequenten Recycling (96% Glas, 90% Aluminium, 77% Papier, 76% PET).

Trois Vallées (FR): Die mehr als 160 Lifte und mehr als 2100 Schneekanonen von Courchevel, Méribel, Val Thorens, Orelle, La Tania, Bride-Les-Bains, Les Menuires und Saint Martin werden mit Wasserkraft betrieben. Für alle Fahrzeuge wird Biodiesel verwendet.

Organisationen

Die französische Mountain Riders Association publiziert den „Eco Guide To Mountain Resorts“ und vergibt ein Gütesiegel für nachhaltige Skigebiete. Dieses erhielten in Frankreich zum Beispiel Chamonix, Les Rousses und Châtel – viva la France!